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Es ist 9 Uhr morgens, der Himmel über dem Lausitzer Seenland ist noch leicht diesig. Denny Wahle ist am Koschener Kanal angekommen. Der schiffbare Wasserweg verbindet den Senftenberger See und den Geierswalder See, unterquert dabei eine Bundesstraße und das Kanalbett eines Flusses. Wahle parkt den BMW iX3, nimmt auf einer großen, steinernen Treppe am Wasser Platz, und lässt die Umgebung auf sich wirken. 150 Jahre lang prägten Bergbau und Kohleproduktion das Gesicht der Lausitz. Anstelle der ehemaligen Mondlandschaften finden sich jetzt über 20 geflutete Seen, die zum Teil als Naturschutzgebiet und zum anderen Teil als Tourismusdestination angelegt sind. Relikte der alten Energie-Industrie sind hier gemeinsam mit neuer Architektur und spannenden Hotels – ja, es gibt sogar zwei Leuchttürme, am Geierswalder See kann man darin übernachten – jetzt für Publikum erlebbar, doch die Landschaft verändert nachhaltig ihr Gesicht. Das Lausitzer Seenland verkörpert visionäres Umdenken, Renaturierung und den Wandel von alter Energie zu einer neuen Nutzungsform. Der Projektleiter der Antriebsentwicklung des vollelektrischen BMW iX3, ist hier mit Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland e.V., zu einer kleinen Rundtour verabredet.
Veränderung in der Landschaft, Veränderung in den Köpfen
„Was jetzt Realität ist, schien vor Jahrzehnten noch wie ein kühner Traum. Dabei stehen wir gerade erst am Anfang der Zukunftsvision. Wir machen Erfahrungen und Fortschritte im Stundentakt“, sagt Kathrin Winkler. „Vom Bergmann zum Dienstleister, vom Kohleabbau zum Tourismus, das ist nicht nur eine Veränderung in der Landschaft, sondern erfordert auch eine Veränderung in den Köpfen.“
Aber auch für Denny Wahle ist es ein Ort mit besonderer Geschichte, und das perfekte Ziel für den Roadtrip mit dem BMW iX3 von München in die Lausitz. „Das Lausitzer Seenland steht für mich sinnbildlich für den Wandel vom Kohlerevier zu neuen Antriebstechniken und einem nachhaltigen Konzept. Ich bin in der Region aufgewachsen. Es ist spannend zu beobachten, wie die Idee und der Wandel hier nicht nur der Natur, sondern auch den Menschen eine Zukunft gibt. Dieses neue Denken und die damit verbundenen Anforderungen der modernen Mobilität effizient auf ihre einzelnen Bedürfnisse herunterzubrechen und daraus einen stimmigen E-Antrieb zu entwickeln, war eine große und spannende Herausforderung für mich. Ein rein elektrischer Antrieb, der effizient ist, Ruhe und Souveränität ausstrahlt und dabei CO2 neutral dieses typische BMW Gefühl transportiert, das hat mich motiviert. Es macht mich stolz, jetzt in dieses Auto zu steigen und in die alte Heimat an diesen Ort zu fahren, der ebenfalls dieses Streben nach dem Wandel verkörpert.“
Geschichte bewahren, neue Geschichten schreiben
Auf der Fahrt zum nächsten Stop der Reise, dem Hafen Großräschen, gibt Kathrin Winkler Denny Wahle einen Einblick in das Projekt Lausitzer Seenland. „In der über Jahrhunderte vom Kohlebergbau bestimmten Region gab es ja fast kein Sandkorn, das nicht umgedreht wurde. Die Landschaft war schon immer ein Schauplatz stetiger Veränderung. Ohne Braunkohle würde es das Lausitzer Seenland nicht geben, und daher möchten wir auch die Geschichte der Region an den einzelnen Orten präsent halten. Wir möchten nicht nur einfach umgestalten, sondern die Identität bewahren. Wie auch beim Fahrzeugdesign ist das Streben nach Ästhetik auch in unseren Projekten rund um das Seenland und dessen Ökosystem fest verankert. Besondere, innovative Architektur hat bei der Gestaltung von Häfen, Hotels oder Sehenswürdigkeiten einen hohen Stellenwert.“ Um den ökologischen Gedanken weiterzutragen und schon früh das Bewusstsein zu schaffen, was hier vor Ort passiert, arbeitet die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland e.V. gemeinsam mit ihrem Team regelmäßig mit Schulklassen in der Region und darüber hinaus zusammen.
Batteriezellen-Technologie trifft 11.000 Tonnen Stahl
Es geht weiter durch das Lausitzer Seenland im BMW iX3. Die nächste Station, an der Denny Wahle einen Zwischenstopp einlegt,war einst eine der größten beweglichen Arbeitsmaschinen der Welt. Die imposante Förderbrücke F60 wurde vor Ort von 1989 bis 1991 erbaut und war bis Juni 1992 in Betrieb. Die Gesamtlänge der Stahlkonstruktion über ihren Köpfen beträgt 502 Meter, damit überragt sie den Eiffelturm um 182 Meter. Eine Breite von 204 Metern und Höhe von fast 80 Metern unterstreichen die gewaltigen Dimensionen. Heute sind nach der Umrüstung und dem Ausbau von Baugruppen noch 11.000 Tonnen Stahl vorhanden. Ein kontrastreiches Aufeinandertreffen, doch Industriekonstruktion und Fahrzeug stellen beide Meilensteine ihrer Entwicklung dar.
„Der neue BMW iX3 ist der Wegbereiter für die BMW eDrive Technologie der fünften Generation. Das Fahrzeug bietet signifikante Fortschritte in den Bereichen Leistungsdichte, Reichweite, Gewicht, Bauraumbedarf und Flexibilität und nimmt damit eine Pionierrolle ein“, erklärt Denny Wahle. „Diese Antriebszukunft auf die Straße zu bringen war für mich Herausforderung und Ansporn zugleich. Etwas gemeinsam als Team zu schaffen, das es so vorher nicht gab.“
Was für ihn die Faszination dieses vollelektrischen Fahrzeugs ausmache? „Beim ersten Platznehmen spüre ich im Auto eine unwahrscheinliche Ruhe – gefolgt von einer mitreißenden Beschleunigung bereits aus dem Stillstand heraus. Vortrieb und Kraftentfaltung sind stets präsent, und das mit ausgeprägter Effizienz. Wir wollen nicht immer größere und schwerere Hochvoltspeicher integrieren, sondern die verfügbare Energie noch erlebbarer machen.“ Und: Wie auch in der Natur zähle ein guter Kreislauf. Deshalb ist Wahle stolz darauf, dass es BMW gelungen ist, eine nachhaltige Produktion der Elektroauto-Batterien aufzubauen. Dabei muss nicht mehr auf seltene Erden des E-Motors zurückgegriffen werden, sogar der Einsatz von Kobalt kann um 2/3 pro Kilowattstunde reduziert werden.
„Das Leben einer Batteriezelle umfasst im vier Abschnitte: Nach Entwicklung und Einsatz im Fahrzeug wird den Batteriemodulen nach dem Gebrauch im BMW Elektroauto ein zweites Leben als stationärer Energiespeicher geschenkt. Mit dem Batterierecycling und einer umfassende Wiederverwertung der Rohstoffe wird der Wertstoffkreislauf geschlossen. Aber das schöne ist: Der BMW iX3 unterstützt nicht nur einen nachhaltigen Fußabdruck, sondern bietet neu interpretierte Fahrfreude, tolles Fahrverhalten und eine Reichweite von 460 km gemäß der Testvorschrift WLTP. Kurz: Das perfekte Fahrzeug, um in den Mobilitätswandel einzusteigen.“
Das Lausitzer Seenland als Spielwiese für die Energiezukunft
E-Mobilität sei natürlich auch im Lausitzer Seenland eine wichtige Komponente, sagt Kathrin Winkler, während Denny Wahle den BMW iX3 zum nächsten Anlegeplatz navigiert. „Das Areal ist – wie die Forschungszentren von BMW – eine Spielwiese für die Energiezukunft. Das Lausitzer Seenland ist dabei viel mehr als nur Wasser. Es ist eine Tourismusdestination, in der Tagebau, Landschaftswandel und Zwischennutzung genauso bewusst zu erleben sind wie neue Energieformen. Es gibt beispielsweise einen mit Solarenergie betriebenen Katamaran oder das Autartec House des Fraunhofer Instituts – das sehen Sie gleich vor sich.“ Das autarke Gebäude liegt vor dem Nordufer des Bergheider Sees und erprobt die Basis für wohnen direkt am See. Das schwimmende Haus versorgt sich dabei selbst: die Sonne liefert Strom, die Wände speichern Wärme, eine Mini-Kläranlage reinigt das Wasser. Überall wird geprüft, wie man mit den vorhanden Flächen und Gegebenheiten möglichst bewusst und nachhaltig umgehen kann.
Denny Wahle zieht es an den See. Er spaziert eine Bootsanlegestelle in der Nähe hinunter, greift nach einem Stein und wirft ihn mit einer dynamischen Bewegung über das Wasser. „Das habe ich früher auch schon immer gern gemacht.“
E-Mobilität auf der Überholspur
Das Ziel der Entdeckungstour durch das Lausitzer Seenland ist schon von weitem zu erblicken. Der “Rostige Nagel” ist ein aus Corten-Stahl errichtete Aussichtsturm am Sedlitzer See. 30 Meter ragt das Bauwerk in die Höhe. Die rostrote Patina erinnert an die industrielle Entstehungsgeschichte des Lausitzer Seenlandes und an stählerne Bergbaugeräte. „Ein schöner Kontrast zu den blauen BMW i Applikationen am Fahrzeug“, sagt Denny Wahle und fährt mit der Hand über den Seitenschweller des BMW iX3. Die Plattform sei ein beliebtes Ziel für Sportler, die in den Treppenstufen eine Herausforderung suchen, verrät Kathrin Winkler, während beide nach oben steigen. Neben schwimmenden Häusern und Solarenergie arbeite man auch an Forschungsprojekten wie der Integration eines Pendelverkehrs aus Wasserstoff- oder Elektro-Bussen in der Region, erklärt Winkler. Westlich des Sedlitzer Sees und des Rostigen Nagels, im Dreieck zwischen Senftenberger See und des Besucherbergwerks F60 am Bergheider See, geht der E-Mobilitäts-Gedanke ebenfalls auf die Überholspur. Auf der Motorsportanlage Eurospeedway Lausitzring ist das DEKRA Technology Center für Forschung und Entwicklung entstanden. Hier finden mit Unterstützung eines Abgas- und Reichweitenlabors schon jetzt wegweisende Tests rund um die Elektromobilität und autonomen Fahren statt. Kathrin Winkler bekräftigt: „Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für den Wandel. Für die Region, die Umwelt, die Denkmuster im Kopf.“ Denny Wahle stimmt zu. Für ihn verbindet der BMW iX3 schon heute die Gegenwart mit der Zukunft. „Es ist eine spannende Reise. Und mit diesem vollelektrischen BMW ist der Weg das Ziel.“
Fotos: Jan van Endert; Autor: Markus Löblein