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Ist es alles eine Frage der Nachhaltigkeit?
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen, mit der wir je konfrontiert waren. Das Thema Nachhaltigkeit ist zu Recht in den allgemeinen Fokus gerückt.
Wir wollen, dass die BMW Group das nachhaltigste Elektroauto der Welt herstellt. Aber wir wollen auch mutig sein. Wir wollen nicht einfach nur nachhaltig sein, sondern der nachhaltigste Hersteller von Lösungen für individuelle Mobilität werden.
Um das zu erreichen, möchten wir mehr tun, als einfach nur Nachhaltigkeit zu „praktizieren“. Wir möchten, dass sich das Konzept der Nachhaltigkeit in der gesamten BMW Group manifestiert.
Daher brauchen wir nicht länger eine für sich stehende Nachhaltigkeitsstrategie, denn Nachhaltigkeit wird das grundlegende Element sein, das das gesamte Handeln unseres Unternehmens prägt. Von der Lieferkette über die Produktion bis zu den Nutzungs- und Entsorgungskreisläufen wollen wir bis spätestens 2050 vollständig CO2-neutral sein.
Wir glauben, dass wir auf eine Art und Weise innovativ sein müssen, die es uns ermöglicht, sowohl zur ökologischen als auch zur gesellschaftlichen Verbesserung beizutragen. Die BMW Group ist ein globales Unternehmen. Das bedeutet, dass wir die Verantwortung haben, den Gesellschaften, in denen wir tätig sind, etwas beizutragen. Nachhaltiges Wachstum ist die Voraussetzung dafür.
Diese Form des Wachstums priorisiert Langlebigkeit und Kreislaufwirtschaft, ohne den wirtschaftlichen Erfolg aus den Augen zu lassen. Wenn wir auf die Zukunft blicken, sehen wir also keinen Verzicht, sondern Innovation und positiven Wandel neben Qualität, Sicherheit und natürlich dem Respekt für unseren Planeten und alle Lebewesen.
Nur durch die Berücksichtigung all dieser Aspekte können wir die langfristige Überlebensfähigkeit der BMW Group gewährleisten. Ohne Rentabilität und Unabhängigkeit können wir keine neue Ära der nachhaltigen Mobilität gestalten. Und wir sind uns durchaus bewusst, dass die Entwicklung einer neuen Generation von nachhaltigen, zeitgemäßen und erfolgreichen Technologien eine enorme Investition erfordert. Allein von heute bis 2025 planen wir eine Investition von mehr als 30 Milliarden Euro im Bereich Forschung und Entwicklung.
Natürlich entspricht die BMW Group den verantwortungsvollsten und ehrgeizigsten Umwelt- und Sozialstandards. Zum Beispiel sind wir der erste deutsche Automobilhersteller, der die Kampagne „Business Ambition for 1.5°C“ der Initiative Science Based Targets unterzeichnete. Dabei handelt es sich um eine globale Partnerschaft zwischen der Privatwirtschaft und führenden NGOs.
Die Tragweite des Klimawandels macht es erforderlich, dass wir alle etwas tun. Für die BMW Group ist die Nachhaltigkeit allein jedoch nicht genug. Wir entwickeln eine Reihe von innovativen Produkten und Dienstleistungen, die die individuelle Mobilität für eine klimaneutrale Welt neu definieren.
Was treibt uns an?
Unser globales Ziel der Klimaneutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis spätestens 2050 ist ambitioniert, aber was uns antreibt, ist unsere Erfahrung. Wir wissen, dass grundlegender Wandel zum Besseren mit den richtigen Werkzeugen realistisch und erreichbar ist.
Dafür ist die Produktion bei der BMW Group ein typisches Beispiel. Unser Werk in Leipzig wird zum Teil von vier Windturbinen mit Strom versorgt, die ein Fünftel seines Energiebedarfs abdecken. Der überschüssige Strom wird in einem Energiespeicherpark gespeichert, der aus bis zu 700 früheren BMW i3 Batterien besteht, die den Strom wieder ins Netz einspeisen.
Wir verwenden auch andere Energieformen. Unser Werk in Spartanburg wird seit 2003 von einer nahe gelegenen Deponie mit Methangas versorgt, die 30 Prozent des Energiebedarfs abdeckt. Auch Solarenergie steht bei der BMW Group hoch im Kurs. Das Werk im chinesischen Shenyang verfügt über ein Fotovoltaik-System in der Größe von über 20 Fußballfeldern auf dem Dach. Auch die Werke in Oxford (England), Chennai (Indien) und San Luis Potosí (Mexiko) verfügen über große Flächen, die für Solarkollektoren genutzt werden.
Wir nehmen außerdem die Einsparungen von wertvollem Wasser sehr ernst. Wir sind sogar Branchenführer auf diesem Gebiet. In unserem Werk in Dingolfing haben wir den Wasserverbrauch seit 2009 um 22 Prozent verringert. Im indischen Chennai nutzt unser Werk die natürlichen Gegebenheiten seines Standorts zu seinem Vorteil. Während der Monsunzeit werden ungefähr 6.473.000 Liter Regenwasser gesammelt, die bis zu 50 Prozent des Wasserbedarfs abdecken.
Nachhaltigkeit beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Umwelt. Sie umfasst auch Menschen und Gesellschaften. Wir sind stolz darauf, in unseren Werken auf der ganzen Welt hochwertige Arbeitsplätze zu bieten. Auch bei der Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern und Partnern achten wir darauf, dass alle Regulierungen und Verpflichtungen eingehalten werden. Auch das bringt der Anspruch als Premium-Autohersteller mit sich.
Unsere Kunden sind sich hinter dem Steuer vielleicht nicht immer all dessen bewusst, was im Hintergrund vor sich geht, um unsere Produktion immer nachhaltiger zu machen. Es ist allerdings von wesentlicher Bedeutung für das, was wir tun, und damit mindestens genauso wichtig wie das Design oder die Leistung unserer Fahrzeuge. Die reine Freude am Fahren ist nicht das Einzige, was uns antreibt. Es geht auch um das Bewusstsein, dass wir unsere Fahrzeuge mit konkreten Maßnahmen bauen, um sie so nachhaltig wie möglich zu machen.
Was macht uns stark?
Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Das gilt auch für unsere geschäftliche Tätigkeit, unser Unternehmen und unsere Vision.
Wir haben eine ehrgeizige Nachhaltigkeitsstrategie, bei der sich alles um Kreislaufwirtschaft und technische Innovationen dreht. Ihr erklärtes Ziel ist es, das nachhaltigste Elektroauto der Welt zu bauen. Aber damit wir unsere mittel- und langfristigen Ziele erreichen können, müssen wir uns sehr genau anschauen, wie diese Strategie täglich gelebt wird.
Es reicht nicht aus, einfach nur nachhaltigere Autos und Motorräder zu bauen. Wir müssen auch verstehen, was es dazu braucht. Hier haben wir uns für einen ganzheitlichen Ansatz entschieden und achten sehr genau auf unsere Lieferkette. Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst. Kontrollmechanismen und regelmäßige Prüfungen unserer Zulieferer gewährleisten, dass sie unsere Nachhaltigkeitsstandards einhalten und ihr geschäftliches Handeln mit unserem Engagement für Umwelt und Gesellschaft übereinstimmt.
Wichtige Rohstoffe für die Batterieproduktion wie Kobalt oder Lithium werden beispielsweise niemals aus Konfliktregionen bezogen. Kobalt beziehen wir entweder aus Marokko oder aus Australien und Lithium aus Australien, wo es aus Hartgestein abgebaut wird. Die Menge der Ausbeutung wird dabei auf ein Minimum beschränkt. Die BMW Group hat die Menge an pro kWh erforderlichem Kobalt durch Forschung und Entwicklung für die nächste Generation von Batteriezellen erfolgreich um zwei Drittel reduziert. Und mit der Ankunft der fünften Generation unseres Elektromotors und der dazugehörigen Batterie aus dem eDrive Segment, die zum Beispiel im BMW iX3 zu finden ist, ist die Verwendung von seltenen Erden überhaupt nicht mehr erforderlich. Auch unsere Aluminiumproduktion ist so grün wie möglich. Hier wird grüne Energie aus Solarparks verwendet, was es uns ermöglicht, die CO2-Emissionen pro gebautem Fahrzeug bis 2030 um 2,5 Tonnen zu reduzieren.
Dies sind unerlässliche Schritte, wenn wir Nachhaltigkeit pflegen und dabei unsere Führungsposition behalten wollen. Der höhere Verbrauch von Sekundärrohstoffen (zum Beispiel 50 Prozent wiederverwendeter Nickel in der Hochvoltbatterie der Generation 5 eDrive, die zum Beispiel im BMW iX verwendet wird), der verantwortungsvolle Bezug von Rohmaterialien, die Zusammenlegung der Batterieproduktion mit der Produktion von Elektrofahrzeugen für eine maximale Effizienz und einen minimalen CO2-Ausstoß – all dies sind Teile eines größeren Ganzen. Es dient dazu, uns anzutreiben und uns in die Lage zu versetzen, unserer Zeit immer ein Stück voraus zu sein.
Um zu gewährleisten, dass wir diese starke Position beibehalten können, investieren wir in Diversifizierung und Innovation, um unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern. Wir haben über 279 Millionen Euro für die Schulung und die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter ausgegeben. Das hat uns dabei geholfen, der attraktivste Arbeitgeber der Automobilbranche des Jahres 2020 zu werden. Auf diese Leistung sind wir natürlich sehr stolz.
Wir merken, dass unsere Strategie aufgeht, und wir stehen sehr gut da. Wir wissen aber auch, dass das nicht so bleiben wird, wenn wir nicht in Hinblick auf jeden Aspekt unserer geschäftlichen Tätigkeit vorsichtig und aufmerksam sind. Denn dies wird es uns ermöglichen, noch stärker zu werden: eine konzentrierte Leistung mit einem gemeinsamen Ziel, und zwar bei jedem Schritt.