Guten Morgen, Osaka!
Kein Pariser Bäcker könnte es besser! Duftende Croissants frisch aus dem Backofen, dazu frisch gebrauter Kaffee am riesigen Holztisch: Im Foodscape lässt sich eine kulinarische Reise durch die drittgrößte Stadt Japans und zu Osakas Sehenswürdigkeiten wunderbar planen. Oder man schaut den Hühnern auf dem Balkon beim Eierlegen zu. Entrepreneur Yusuke Hotta ist der Mann für die außergewöhnlichen Restaurant-Konzepte.
FOODSCAPE bakery | Fukushima-ku Fukushima 1-4-32 | www.food-scape.com
Japanisches Essen ist Kunst
Kunst-Impresario Yoshihiro Taniguchi ist ein Gourmet- und Szenekenner der Stadt. In seiner Galerie DMO Arts verrät er bereitwillig seine neuesten Restaurant-Entdeckungen. Und zeigt Originalarbeiten, die man erstaunlich günstig erwerben kann. So will er vor allem junge Japaner zum Kunstsammeln erziehen.
DMO Arts Gallery | Osaka Front Shopping Mall | U-Bahn-Station: Osaka Station (Osaka Loop Line) | Kita-ku, Umeda 3-1-3 Lucua 1100 | www.dmoarts.com
Köstlicher Zwischenstopp
Der perfekte Ort für einen Zwischenstopp ist die Shun Shoku Food Lounge im Zentrum. Schnell ein paar Fruchtsäfte zur Stärkung für unterwegs einpacken. Kengo Kuma hat die Bar Schicht für Schicht aus Pressholzplatten entworfen. Der Stararchitekt baut derzeit das Stadion für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.
Shun Shoku Food Lounge | Osaka Front Shopping Mall | U-Bahn-Station: Osaka Station (Osaka Loop Line) | Kita-ku, Umeda 3-1-3
Genussvoller Überblick
Die Shin-Umeda-Doppeltürme hätten ursprünglich vier sein sollen. In luftiger Höhe im 40. Stock befindet sich eine Aussichtsplattform mit tollem Blick über Osaka. Dort liegen einem die besten Sehenswürdigkeiten, wie der Shinto-Schrein Sumiyoshi-taisha und der Shitenno-ji-Tempel, regelrecht zu Füßen. Im Inneren des Umeda Sky Building befinden sich mehrere Restaurants mit einer breiten Auswahl an japanischen Spezialitäten. Die futuristische Vision ist von Altmeister Hiroshi Hara, der auch die Kyoto-Station und den Sapporo Dome errichtet hat.
Umeda Sky Building | Kita-ku, Oyodonaka 1-1-88 | www.skybldg.co.jp
Das wohl beste Sushi von Osaka
Hiroki Nakanoue erbte mit zwanzig Jahren das Sushi-Restaurant seines Vaters. Das wollte er nicht übernehmen, die Familientradition mit japanischem Essen aber fortsetzen. Nakanoue zog in ein damals verlassenes Stadtviertel und eröffnete Sushiyoshi. 26 Jahre später zählt sein Rohfischtresen, wo gerade mal acht Gäste Platz finden, zu den exklusivsten Sushi-Restaurants der Stadt Osaka. Vom Guide Michelin mit zwei Sternen bedacht, scheut sich der unkonventionelle Chef nicht, vor der Eingangstür auf dem Gehweg ein Strohfeuer zu entfachen, um Fleischstücke anzubraten. Bei 300 Euro pro Menü will er drinnen den Rauch vermeiden.
Wer kurzfristig keinen Platz bekommt, hat eine Top-Alternative: Die besten traditionell japanischen Nudeln gibt es im Shubari. Sechs Jahre dauert die Ausbildung, um ein perfekter Nudelchef wie Yutaro Gishi zu werden.
Sushiyoshi | Kita-ku, 2-3-23 | Minamimorimachi
Shubari | Kita-ku, Sonesaki shinchi 2-1-9-101
Ausländische Gäste sind eine Herausforderung. Sie informieren sich genau und kommen mit noch größeren Erwartungen an die Gerichte als die Japaner.
Kulinarische Reise durchs Jahr
Spitzenkoch Shintaro Matsuo hat sich auf Kaiseki spezialisiert, die traditionelle japanische Küche. Seit neun Jahren macht er das so gut, dass der Guide Michelin auch ihn belohnt hat – mit drei Sternen. Nun kommen auch immer mehr Gäste aus dem Ausland. Matsuos Küche geht mit den Jahreszeiten. Im Frühling leicht bitter, im Sommer eher säuerlich, im Winter salzig. Und das Auge isst mit. Matsuo zaubert aus japanischem Essen wahre Sehenswürdigkeiten.
Kitashinchi Koryu | Kita-ku, 1-5-1 Dojima Esupasu Kitashinchi 23 1FL | www.koryu.net
Osaka Street Food vom Feinsten
Wie schmeckt Osaka? In Dotonbori kann man sich durch alle Spezialitäten der Gourmet-Hauptstadt probieren. Denn das Vergnügungsviertel ist gleichzeitig eine angesagte Food-Destination. Nahe der U-Bahn-Station Namba kann man Street Food und die berühmten Gerichte der Metropole genießen. Wie etwa Takoyaki, kleine gebratene Mehlteigbällchen mit Oktopus. Oder Kushikatasu – im Paniermehl frittierte Fleisch-, Fisch- und Gemüse-Spießchen.
Dotonbori | 542-0071 Dotonbori, Chuo-ku, Osaka | www.dotonbori.or.jp
Osakas Küche: Kuromon Market
Kuromon Ichiba Market gilt unter Einheimischen als „Osakas Küche”. Nur wenige Schritte von der Nippombashi Station entfernt erstreckt sich der rund 600 Meter lange Markt. Über 170 Stände und Geschäfte bieten dort frische Köstlichkeiten des Landes an – von Sushi über Meeresfrüchte und Fleisch bis hin zu Obst und Gemüse. Das Beste: In vielen Läden wird mit den Zutaten direkt gekocht und die Gerichte vor Ort serviert.
Kuromon Market | 542-0073 2-4-1 Nippombashi, Chuo-ku, Osaka | www.osaka-info.jp
Restaurant-Preise in Osaka
- Hauptgericht in günstigem Restaurant 8 €
- Dreigängiges Essen für zwei Personen in Mittelklasse-Restaurant 35 €
- Einheimisches Bier (0,5 l) 4 €
- Import-Bier (0,33 l) 3 €
- Cappuccino 3 €
- Cola (0,33 l) 1,50 €
- Wasser (0,33 l) 1 €
Im Pfannkuchen-Himmel
Das Sougetsu ist ein typischer Okonomiyaki-Laden – und ist eine Empfehlung von Yoshihiro Taniguchi aus der DMO Arts Gallery, siehe Punkt 2. Die mit Fleisch, Fisch und Gemüse gespickten Pfannkuchen reicht Chef Shinji Kotani persönlich in kleinen Sitzkojen, die wie Zugabteile wirken. Hier kann man sein Essen neben Schauspielern, Musikern und der Kreativszene der Stadt genießen.
Sougetsu | Kita-ku, Tenjinbashi 3-9-9 | sougetsu3.com
Restaurants auf höchstem Niveau
Nach der „Down to earth“-Atmosphäre im Sougetsu: Kontrastprogramm zwischen den beiden Flüssen Dojima und Tosabori im 39-stöckigen Nakanoshima Festival West Tower. In den obersten Etagen residiert das Conrad, ein Hotel der Spitzenklasse, das wie ein bewohnbares Museum wirkt. Riesige Skulpturen und Installationen, mehrere Restaurants und Bars und ein fantastischer Ausblick aus fast 200 Metern Höhe über die Präfektur Osaka.
Conrad Osaka | Kita-ku, 3-2-4 Nakanoshima | www.conradhotels3.hilton.com
Weitere Highlights in Osaka
Kaiyukan Aquarium
Mitten ins Meer führt das Kaiyukan Aquarium seine Besucher. Bei der Besichtigung der Unterwasserwelten bewegt man sich vom achten Stock ausgehend abwärts. Und blickt dann plötzlich durch die Glasscheibe einem Walhai in die Augen. Jeder Bereich thematisiert eine geographische Region des pazifischen Ozeans und die Tiere und Pflanzen, die dort leben. Einige Becken des Aquariums erstrecken sich gar über mehrere Etagen.
Tempozan Riesenrad
Von der Unterwasserwelt über die Dächer der Stadt. Gleich neben dem Aquarium steht ein weiteres Wahrzeichen Osakas, das 112 Meter hohe Tempozan Ferris Wheel. Das ist besonders nachts wegen der einmaligen Beleuchtung ein echter Hingucker. Rund 15 Minuten dauert die luftige Reise. Wer einsteigt, genießt Panoramablicke in jede Himmelsrichtung. Im Osten auf Mount Ikoma, im Westen auf die Akashi Kaikyo, den Flughafen Kansai im Süden und die Rokko Berge im Norden.
Burg Osaka
Ein historisches Wahrzeichen inmitten der modernen Skyline. Von Wolkenkratzern umgeben thront die Burg Osaka über der Stadt. In ihrer Geschichte mehrmals zerstört und wiederaufgebaut, wurde die Festung 1997 umfangreich saniert. Absolut sehenswert ist auch der weitläufige Park mit über 600 Kirschbäumen. Die Metrolinien Tanimachi oder Chuo sind nur wenige Schritte entfernt.
Shoppingmeile Shinsaibashi
Die bekannteste Einkaufsstraße von Osaka hat eine fast 600 Meter lange überdachte Arkade. Ein Hingucker ist auch die Fassade des Prada-Flagship-Stores (Chuo-ku, 2-8-18 Shinsaibashi-suji). Dafür hat sich der Architekt Roberto Baciocchi vom venezolanischen Künstler Carlos Cruz-Diez inspirieren lassen. Je nach Tageslicht – und wie man sich davor bewegt – verändert sich das Farbspektrum des Gebäudes.
Nationalmuseum
Moderne Kunst satt gibt es im Nationalmuseum, das der japanische Architektur-Grande Arata Isozaki entworfen hat. Von außen beeindruckt der unkonventionelle Bau mit seinem polierten Wirrwarr aus verbogenen Metallrohren.