Ungefähr bei Kilometer 135 hat der Spaß ein Ende. Bei über 12 Prozent Steigung, einem kalten Gegenwind und einer unangenehmen Mischung aus Regen, Graupel und Schneefall denken wir: Man könnte gerade doch so viel Bequemeres machen. Okay, zumindest ich denke das. Maria, entspannt und mit gleichmäßiger Trittfrequenz neben mir auf ihrem Rennrad Richtung Passhöhe des Jaufen tretend, lächelt einfach nur. Wohl wissend, dass die Belohnung für die Qual ein paar Minuten später auf uns wartet.
Der BMW iX ist das neueste Modell von BMW i und Technologie-Flaggschiff der Marke. Der rein elektrisch angetriebene BMW iX xDrive50 fährt bis zu 630 km ohne Aufladen.
Maria Wilke (@maryywilke auf Instagram), lebt fürs Radfahren und am Rande des Schwarzwalds. Fährt gerne mal über 300 km am Tag – einfach so und zum Spaß.
- Nils Arnold, Redakteur, verbindet mit Autos, Rennradfahren und Schreiben über diese Transalp seine Leidenschaften. Fährt auch mal über 200 km – mit Aufladen.
Garmisch-Partenkirchen (Deutschland), Olympiaschanze (708 Meter über dem Meeresspiegel), km 0
- Ladezustand BMW iX: 98 Prozent.
- Maria Wilke und Redakteur: entspannt.
Wir drehen das Rad ein paar Stunden zurück. Garmisch-Partenkirchen mitten in den bayerischen Alpen, am Fuße der Olympiaskisprungschanze. 6:06 Uhr an einem Morgen im Mai, schon deutlich nach Sonnenaufgang – doch zu sehen ist nur ein von Westen näherkommender Schauer. Maria lächelt freudig, der Redakteur eher zweckoptimistisch. Ganz entspannt hingegen: der BMW iX. Kein Wunder, als unser Begleitfahrzeug steht ihm ein schöner und vor allem entspannter Roadtrip bevor (➜ Lesen Sie auch: Roadtrip durch die Berge). Für uns Rennradfahrer bietet das SAV nur Vorteile: Alles an Proviant, Wechselklamotten und moralischer Unterstützung fährt im BMW iX mit – und genießt dabei mehr als ausreichend Komfort und Platz.
Grenze Deutschland/Österreich zu Beginn des Leutaschtals (1.016 m ü. d. M.), km 17
- Ladezustand BMW iX: deutlich über 90 Prozent.
- Maria Wilke und Redakteur: noch nicht auf Betriebstemperatur.
Nach der ersten kurzen Kletterpartie hinauf von Mittenwald zum Leutaschtal queren wir die Grenze nach Österreich. Während es weiterhin kühl ist, werden die Muskeln langsam warm. Garantiert warm hat es unser Wasserträger im BMW iX. Er kann den Blick auf die tief hängenden Wolken genießen, die immer mal wieder aufreißen und die Sicht auf das imposante Wettersteingebirge freigeben. Mit gut 35 km/h surrt das E-Auto (➜ Lesen Sie auch: Alle E-Auto-Konzepte) hinter uns her und verbraucht dabei kaum ein Kilowatt.
Telfs (634 m ü. d. M.), km 43
- Ladezustand BMW iX: dank Rekuperation gleichbleibend.
- Maria Wilke und Redakteur: im Geschwindigkeitsrausch.
Nach dem fast steigungsfreien Warmfahren durch das Leutaschtal wartet die erste Abfahrt des Tages. Maria lächelt kurz – dann ist sie weg. Tief über das Oberrohr gebeugt, stürzt sie sich auf ihrem Carbonrad Richtung Inntal. Lässig und mit genügend Abstand folgt uns der BMW iX. Das SAV rekuperiert bei über 10 Prozent Gefälle und zahlt so auf das Reichweitenkonto ein. Von Telfs geht es bei steigenden Temperaturen kurzzeitig Richtung Osten, oft schnurgerade und völlig eben. Außer dem dezenten, aber markanten Singen der Carbon-Laufräder ist nichts zu hören. Schon gar nicht vom BMW iX. Mit gut 40 km/h rollen wir Radfahrer durch das Inntal. Unser Verpflegungsfahrzeug segelt entspannt hinter uns her, spendet ab und zu ein paar Snacks und nimmt unsere Wechselkleidung auf.
Innsbruck, Bergisel (746 m ü. d. M.), km 70
- Ladezustand BMW iX: kaum merklich zurückgegangen.
- Maria Wilke und Redakteur: kurzzeitig hohe Laktatanreicherung.
Die nächste Skisprungschanze: Von Innsbruck geht es direkt hinauf zum Bergisel. Während der BMW iX sich über lang geschwungene Kurven zum Eingang des Wipptals Richtung Brenner hochgroovt, zeigt uns das Navi eine Abkürzung an. Klingt gut, tut aber weh. Auch wenn es nur 50 Meter sind, die 20 Prozent lassen die Oberschenkel brennen. Tipp: Eine spezielle Übersetzung für das Gebirge macht das Bergfahren deutlich angenehmer. Wir haben also kurzzeitig ordentlich Watt auf die Pedale gebracht und sind jetzt richtig wach. Der BMW iX hingegen muss sich nicht wirklich anstrengen. Stromverbrauch? Gering. Entspannung? Groß.
Matrei am Brenner (992 m ü. d. M.), km 88
- Ladezustand BMW iX: deutlich über 80 Prozent.
- Maria Wilke und Redakteur: wieder tief im grünen Bereich.
Eine Pause brauchen weder wir Pedaleure noch der BMW iX. Über 35 Kilometer zieht sich die Auffahrt von Innsbruck zum Brennerpass hin, dabei werden gute 800 Höhenmeter überwunden. So kann man zum größten Teil entspannt und im Windschatten Richtung Sehnsuchtsland treten. Nachdem sich die Sonne über der Landeshauptstadt von Tirol immer wieder gezeigt hat, rechnen wir fest damit, dass wir ab der italienischen Landesgrenze Sommer haben werden.
Brennerpass, Grenze Österreich/Italien (1.370 m ü. d. M.), km 104
- Ladezustand BMW iX: noch immer steht die 8 vorn.
- Maria Wilke und Redakteur: Nachladen nötig.
Windjacke, Halstuch sowie Arm- und Beinlinge, deren wir uns kurz nach Bergisel entledigt haben, kommen am Brennero wieder zum Einsatz. Denn der erhoffte Sommer hält sich noch weiter südlich auf, ein Schauer setzt ein. Zehn Minuten Pause am alten Grenzstein gönnen wir uns – mit Nachfüllen der Wasserflaschen, dehnen und dem Checken der Route. Ansonsten nichts Neues. Maria lächelt, der BMW iX wirkt maximal unangestrengt. Dessen Fahrer guckt beim Aussteigen, als hätte er gerade einen Tag Wellness hinter sich gebracht. Ich denke: Eine Badewanne heute Abend wäre schön. „Weiter geht’s“, sagt Maria und gibt das Tempo vor.
Sterzing (948 m ü. d. M.), km 118
- Ladezustand BMW iX: dank Rekuperation bei rund 80 Prozent.
- Maria Wilke und Redakteur: motiviert in den Aufstieg.
Bis Sterzing lassen wir es einfach nur laufen. Bedeutet: Watt sparen! Für uns Rennradfahrer und den BMW iX. Zumal es dann in Sterzing weg vom Wipptal fast direkt in den Aufstieg zum Jaufenpass geht. Hier abermals das bekannte Wechselspiel: Die oberste Schicht kommt runter, das Equipment landet auf der Rückbank des BMW iX. Abermals füllen wir Wasser nach. Auf den ersten Kilometern zum Jaufenpass hoch suchen und finden wir unseren Trittrhythmus. Schließlich stehen uns gut eineinhalb Stunden klettern bevor. Maria, was sonst, lächelt. In unserem Windschatten stets das Elektroauto.
Jaufenpass (2.094 m ü. d. M.), km 137
- Ladezustand BMW iX: sinkt wegen der Bergfahrt, jedoch weiter entspannt.
- Maria Wilke und Redakteur: Kälteschock.
Vorweggeschickt: Die Ostrampe vom Wipptal aus zum Jaufenpass ist ein dankbarer Anstieg. Schön gleichmäßig verteilen sich gut 1.150 Höhenmeter bis zur Passhöhe auf über 15 Kilometer – was einer durchschnittlichen Steigung von 7,6 Prozent entspricht. Für Radfahrer eine kleine Herausforderung, für den BMW iX nicht wirklich (➜ Lesen Sie auch: Das ist Drehmoment). Zunächst noch zwischen dichten Wäldern unterwegs nähern wir uns jetzt der Baumgrenze. Das Wetter zeigt sich von seiner launigen Seite: Schauer, Sonne, Graupel, Wind, alles mit dabei. Typisch Alpen. Deswegen fällt die Pause an der Passhöhe kurz aus. Wieder alles anziehen, was an Kleidung zur Verfügung steht. Und damit wären wir bei der Belohnung für die Qual, die wir eingangs dieses Textes angesprochen haben. Je länger der Anstieg, desto höher der Spaßfaktor bei der Abfahrt – für uns Sportler und unseren Fahrer im BMW iX. Durch lang gezogene Kurven und steile Geraden rauschen wir Richtung Passeiertal. Mit jeder Kehre wird es wärmer. Und unser Grinsen breiter.
St. Leonhard in Passeier (689 m ü. d. M.), km 155
- Ladezustand BMW iX: Rekuperieren macht die Akkus glücklich.
- Maria Wilke und Redakteur: rollin’.
Beim Klettern kurz vor dem Jaufenpass noch im Winter unterwegs, sind wir jetzt im Frühling angekommen. Zum letzten Mal für heute halten wir kurz, um so viel Kleidung wie möglich loszuwerden. Bei leichtem Gefälle rollen wir durch die Obstplantagen und Weinberge Richtung Etschtal. Im Bewusstsein, dass keine Steigungen mehr auf uns warten und das Ziel greifbar ist, treten wir wieder ein paar Watt mehr. Reichweitenangst (➜ Lesen Sie auch: Alles zu Elektroautomythen) ist natürlich auch im BMW iX kein Thema. Im Etschtal leitet uns das Navi auf den mittig im Tal gelegenen Radweg. Bis Schloss Sigmundskron, dann geht es für fünf Kilometer Richtung Norden in die Innenstadt von Bozen. Geschafft.
Bozen, Ladestation Innenstadt (262 m ü. d. M.), km 210
- Ladezustand BMW iX: das erste Mal unter 70 Prozent.
- Maria Wilke und Redakteur: Energiedefizit ausgleichen.
Mit dem Erreichen der Ladesäule (➜ Lesen Sie auch: Alles übers Laden von E-Autos) in Bozen stoppen wir den Kilometerzähler: 8,5 Stunden reine Fahrzeit für gut 210 Kilometer und ungefähr 3.000 Höhenmeter für unsere Rennrad-Transalp. Und vor allem: Ohne an unsere Leistungsgrenzen gegangen zu sein. Das trifft auch auf den BMW iX zu. Die Ladeanzeige verspricht, dass der Trip zurück nach Deutschland am nächsten Tag ohne Nachladen möglich wäre. Da wir Rennradfahrer unsere Kohlenhydratdefizite ausgleichen, darf auch das E-Auto Strom nippen. Schließlich wird es uns samt Rädern auf dem Heckträger am nächsten Tag zurück nach Garmisch-Partenkirchen bringen. Und dann wird auch die kleine Spaßdelle von Kilometer 137 am Tag zuvor vergessen sein.
Starten Sie mit vollem Akku.
Machen Sie sich vorher Gedanken über die Route. Das Navigationssystem im BMW iX hilft Ihnen dabei (➜ Lesen Sie auch: Die wichtigsten E-Auto-Hacks).
Für alle Fälle sollten Sie neben einer App zum Bezahlen für das Stromnachtanken auch eine Ladekarte parat haben.
Ein E-Auto fährt ohne lokale Emissionen.
Umweltschonend ist ein E-Auto auch in Sachen Lärmausstoß.
Das unmittelbar anliegende Drehmoment und die damit verbundene Beschleunigung sorgen für Sicherheit und Spaß an Steigungen.
Bergab rekuperiert ein E-Auto besonders gut und lädt die Akkus wieder auf – die Bremsen werden kaum benötigt und dadurch geschont.
- Wenn Sie Räder (Rennrad, MTB oder E-Bike) mitnehmen wollen: Die optional verfügbare Anhängerkupplung am BMW iX ist ideal für Fahrradheckträger geeignet.
Jahreszeit: Der Hochsommer ist die beste Zeit für eine Alpenüberquerung auf zwei Rädern. Die Tage sind lang, in Höhen von über 2.000 Metern ist es nicht zu kühl und die Pässe sind frei von Schnee.
Route: Die Wahl Ihrer Strecke sollten Sie von einigen der folgenden Faktoren abhängig machen: Fitnesslevel, Jahreszeit, Wetter und nicht zuletzt davon, worauf Sie Lust haben. Entspannt radfahren? Dann wählen Sie die Brenner-Route. Das ausdauernde Klettern liegt Ihnen? Fahren Sie über das Timmelsjoch. Sie wollen ordentlich Kilometer zurücklegen? Setzen Sie den Startpunkt auf München – die Möglichkeiten der Routenführung sind schier unendlich (➜ Lesen Sie auch: Europareise mit Bikes und BMW).
Körperliche Fitness: Untrainiert macht so eine Fahrradtour wenig Spaß – und auch Sinn. Über 200 Kilometer an einem Tag zu fahren und dazu Höhenmeter sorgen für eine hohe körperliche Belastung. Ausreichend Kondition erreichen Sie nur auf einem Weg: durch Training.
Ihr Rennrad muss einwandfrei funktionieren: Wenn Sie 1.500 Höhenmeter in einer 30-minütigen Abfahrt vernichten, müssen Sie sich auf die Bremsen Ihres Rennrads verlassen können. Zudem sparen Sie mit einem perfekt abgestimmten Fahrrad Kraft.
Fahrradausrüstung: Ohne ins Detail gehen zu wollen: Neben der typischen Ausstattung fürs Rennradfahren sollten Sie den Fokus auf eine gute Radhose legen (Stichwort Sitzfleisch, denn dieses benötigen Sie für acht Stunden oder mehr auf dem Rad). Und: Wenn Sie nach langer Auffahrt durchgeschwitzt auf über 2.000 Metern Höhe ankommen und sich so in die Abfahrt stürzen, dient das nicht Ihrer Gesundheit. Wind- und Regenjacke, Armlinge, Beinlinge und Handschuhe gehören zur Ausrüstung fürs Rennradfahren in den Bergen. Zur Sicherheit packen Sie Stecklichter für Tunneldurchfahrten und einen möglichen Wetterumschwung ein.
Essen & Trinken: Sie sollten unbedingt zuvor testen, was Sie beim Rennradfahren in Bezug auf die Nahrungsaufnahme vertragen – und vor allem: was nicht. Wichtig sind ausreichend Kalorien, Salziges, weil Sie viel Salz ausschwitzen werden, und: Wasser, Wasser, Wasser.
- Wetter: Bekanntlich kann dieses in den Bergen schnell wechseln. Bei plötzlichem Hagel oder Gewitter zu pausieren oder ganz vom Rad zu steigen, ist keine Schande, sondern einfach nur vernünftig. Sicherheit geht bei einer Fahrradtour über die Alpen immer vor.
Fotos: Yannick Wolff; Autor: Nils Arnold